Murphy lässt grüßen

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Oliver Rümpelein
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Gesina Schwalbe

Hier eine etwas wirre, zusammengebastelte Episode aus einer Aufnahme von Ende März und einigen neu eingesprochenen Updates. Wieso das ganze? Das erkläre ich am Anfang. Aber inhaltlich erinnert mich das ganze ein wenig an die 36C3-Sonderfolge des Och Menno! Podcasts.

Die Verwendung von Kapitelmarken ist bei dieser Folge wärmstens Empfohlen.

Insgesamt ist das Motto der gesamten Episode am ehesten „Murpy’s Gesetz wird auch dich treffen”. Vielleicht auch „Egal, wie düster die Aussichten sind, ein wenig Blödsinn ist ist nicht verkehrt.“ Oder „Ja, das geht auch mit Handy!“

Der Vollständigkeit halber hier die Antwort der Firma Wiegand auf meine Anfrage (inklusive teilweisem Zitat meiner Fragen, Formatierung durch mich):

Sehr geehrter Herr Rümpelein,

vielen Dank für Ihre Anfrage. In dem Zuge habe ich mir Ihre gelungene Seite angeschaut. Gerne stellen wir Ihnen die Info’s zur Verfügung. Auch wenn zukünftig weitere Fragen entstehen sollten.

Unsere antworten beziehen sich in der Regel auf unsere Produkte und sind nicht allgemeingültig für alle Sommerrodelbahnen (es gibt auch andere Hersteller mit z.T. anderer Technik).

Grundsätzlich muss man wissen, dass Rodelbahnen als Sportanlage zählen und insbesondere durch Fehlverhalten von Fahrgästen Unfälle passieren können. Vergleichbar mit dem Skifahren oder Fahrradfahren.
Wir versuchen durch Auswertung solcher Unfälle jedoch Maßnahmen zu ergreifen, welches dieses Fehlverhalten verhindert ohne den Fahrspaß zu mindern. So wurde beispielsweise eine Gurtverriegelung in Kombination mit einem sogenannten ALR-Gurtsystem entwickelt, damit sich der Fahrgast nicht während der Abfahrt abschnallen kann und in der vorgeschrieben Sitzposition bleibt.

Zu Ihren Fragen:

  • Ist es möglich, durch „vollgas“ fahren auf Alpine Coastern in eine unsichere Situation zu kommen?
    –> Die Höchstgeschwindigkeit (40kmH + max 10%) ist durch verschiedene Bremssysteme (Fliehkraftbremsen, Wirbelstrombremsen) limiert. Sämtlich wirkende Kräfte sind für
    das System und die Fahrgäste geprüft und zulässig. Somit entsteht an sich keine unsichere Situation, die nicht beherrschbar wäre. Lediglich die Wirkung bei Fehlverhalten von Fahrgästen (z.B. beim Auffahrunfall) wird durch die Höhe der Geschwindigkeit beeinflusst.
  • Kann man bei klassischen Sommerrodelbahnen „aus der Kurve fliegen“?
    → Ich gehe davon aus, dass Sie als klassische Rodelbahn, die Muldenform meinen. Wenn der Fahrgast es darauf ankommen lässt, kann er das schaffen. Wenn man sich ganz natürlich in die Kurve legt, passiert man Kurven problemlos. Beim Alpine Coaster (Rodelbahn auf Schienen) ist es nicht möglich.
  • Welche Maßnahmen und Technologien gibt es bei Wiegand-Produkten, um Problemen mit zu hoher Geschwindigkeit vorzubeugen?
    → Fliehkraft- und Wirbelstrombremsen die die Höchstgeschwindigkeit definieren
    → Betriebs- und Wartungsanweisungen an Betriebspersonal
    → Zusammenarbeit mit TüV und anderen Institutionen
    → Bremse mit Totmannprinzip
    → Ausarbeitung der Schlittengestaltung (Sitz, Anschnallsystem, Pufferelemente…)
  • (Entgegen der o.g. Voraussetzung [Anm.: Für obige Fragen bin ich davon ausgegangen, dass der Fahrgast „freie Fahrt“ hat, sich also kein weiterer Gast vor ihm befindet]) Wie gefährlich ist das nicht angepasste fahren, wenn andere Gäste auf der Strecke sind? Gibt es hierfür technische Lösungen, und wie verbreitet sind diese?
    → das nicht angepasste Fahren (und hier meine ich eher die Aufforderungen Abstand zu halten und langsamer zu fahren wenn es die Situation benötigt) kann zu Unfällen (meist Auffahrunfällen) führen. Seit einigen Jahren haben wir ein Intelligentes Abstandskontrollassistenzbremssystem entwickelt, welches den Fahrgast unterstützt Bremsvorgänge zu initiieren. Viele neue Anlagen werden mit diesem System ausgestattet. Ältere Anlagen rüsten nach und nach um.

Grundsätzlich ist die Technik von Rodelbahn sehr umfangreich. Es gibt eigene Normen die die Mindestanforderungen für den Bau und Betrieb regeln. Die oben angesprochenen Punkte sind auch nur ein kleiner Auszug. Grundsätzlich ist es jedoch ein sehr sicheres System. Bei weiter über 100.000.000 Fahrgästen auf Wiegandanlagen pro Jahr sind die Unfälle verschwinden gering und fast ausschließlich durch starkes Fehlverhalten von Fahrgästen verursacht.

Gerne stehe ich Ihnen für weitere Rückfragen (auch telefonisch) zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

with best regards

Kai Köberich

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Herrn Köberich von der Firma Wiegand für die sehr schnelle Beantwortung der Fragen!

Und zu guter Letzt der Link zur neuen Attraktionsdatenbank Dark Ride Database , die sich zu den hervorragenden Datenquellen EWRDB und RCDB gesellt

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Diese Episode wurde veröffentlich unter der Creative Commons – Attribution – Share Alike 4.0 International Lizenz.

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